Seit 2004 sind jährlich etwa fünf Newsletter zur Datenverarbeitung erschienen, die exklusiv für die Mitglieder der Forschungsstätte zugänglich sind. Als Beispiel finden Sie hier unseren ersten Newsletter aus dem Jahr 2004.

    Newsletter 2004-1

    Liebe Mitglieder der Forschungsstätte,

    mit diesem Newsletter bieten wir Ihnen ein neues Informationsangebot. Die im Jahr 2003 durchgeführte Leserbefragung zeigte, dass viele von Ihnen mehr über den Themenkreis „elektronische Datenverarbeitung“ selbstverständlich mit Bezug auf die Textverarbeitung informiert werden möchte. Neben das bewährte gedruckte "Archiv", in dem nach wie vor Artikel der bekannten Themenkreise mit längerfristiger Relevanz erscheinen sollen, wird dieser noch namenlose Newsletter gestellt, in dem schwerpunktartig jeweils ein Thema in Form kommentierter Links aufbereitet wird. Zusätzlich soll auf Neuigkeiten und Aktuelles hingewiesen werden. Und ein „Absacker“ soll nach Möglichkeit auch nicht fehlen ...

    Wir begrüßen Sie also ganz herzlich bei unserem neuesten Veröffentlichungsspross womit wir beim ersten (kleinen) Thema wären:

    Namenssuche

    Wie bei Babys üblich ist auch dieses Baby zwar geboren, aber noch nicht getauft. (Die Redaktion hofft inständig, dass sich andere Begleiterscheinungen von Babys wie Bäuerchen, Windeln mit weniger Brauchbarem und durchwachte Nächte hier nicht einstellen.) Wir benötigen also noch einen Namen. Oder sollten wir es bei dem bewährten Namen der Printausgabe belassen und nur die Schreibweise etwas ändern, also @rchiv? Das ist zwar kurios (und liegt damit voll im Trend), kann aber leider kaum ausgesprochen werden. Vielleicht italienisch angehaucht Archivinio? Als stolze Eltern denken wir weiter darüber nach, sind aber für Hilfe von Ihnen dankbar. Der erste Preis für einen guten Vorschlag ist die selbstverständlich elektronische Patenschaft für unseren neuesten Veröffentlichungsspross.

    Aber lassen Sie uns nun zu unserem Hauptthema übergehen.

    Tastaturen

    Werfen wir einen schematischen Blick auf die Wortentstehung (nach Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 8 Bänden. Mannheim usw.: Dudenverlag. 2. Auflage 1995):

    Lateinisch tangere (berühren) --> vulgärlateinische Iterativbildung (Wiederholungswort, z. B. ist das Sticheln das wiederholte Stechen) taxare (prüfend betasten) --> italienisch tasto (das Werkzeug zum Tasten) --> Taste --> Tastatur

    Selten verläuft eine Etymologie wohl so logisch wie in diesem Fall: Die Tastatur ist ein Werkzeug zum wiederholten Tasten ...

    Nach dem sprachlichen Überblick sollte ein Überblick über die verschiedenen Tastaturarten und ihre technischen Differenzierungen folgen. Gute Hilfe dazu leistet  www.tastaturen.de. So wird hauptsächlich unterschieden nach
     

    • Einsatzort (Büro, Heim, Industrie, Point of Sale)
    • Schnittstelle (USB, PS2, ...)
    • Kontakt- und Tastentechnik (Metalltasten, Piezotasten, kapazitiv, resistiv ...)
    • Schutzgrad (normal, spritzwasserdicht, wasserdicht, vandalismussicher, ...)
    • Kombination mit anderen Geräten (Kartenleser, Trackpad, ...)
    • Datenübertragung (kabelgebunden, kabellos)
    • Tastaturlayout (Sprache, Grad der Ergonomie [Standard, „normale Ergonomie“, „Extremergonomie“], Größe [für Erwachsene oder Kinder, Normal- oder Kompaktdesign]...)
    • Sonderfunktionen (ohne, beleuchtete Tasten, Programmierbarkeit, Zusatztasten, austauschbare Tasten, ...)

    Der Schreiber dieser Zeilen stellte nicht ohne Verblüffung fest, dass die Vielfalt viel größer ist als gedacht. Es lohnt sich also, bei tastasturen.de zu forschen! Sie können dort übrigens auch eine Katalog-CD anfordern. Aus der Erforschung von tastaturen.de ergeben sich viele Ansätze, um z. B. bei Herstellern nähere Informationen einzuholen.

    Nachdem uns also nachhaltig deutlich gemacht wurde, dass es nicht nur das „Standard-Hackbrett“ gibt, stellt sich die Frage, wie neue Tastaturen entwickelt werden und wie sich dieses Techniksegment immer weiter entwickelt. Die Zeitschrift PC-WELT ging dieser Frage im Oktober 2003 nach. Der sehr lesenswerte Artikel befindet sich an dieser Stelle:  www.pcwelt.de/ratgeber/hardware/34873

    In diesem Artikel wird u. a. die Frage aufgeworfen, welche Tasten bzw. Tastenkombinationen wie oft benötigt werden. Bislang schien alles klar zu sein: Eine Tastatur hat die DIN-seitig bzw. technikseitig vorgegebenen 105 Tasten. Seit der Ablösung der PC-Tastatur durch die AT-Tastatur (mit 12 Funktionstasten statt 10, mit separatem Cursortasten- und Zifferntastenblock) und der Einführung von Windows 95 (Windows- und Menütasten) hat sich kaum etwas verändert. Nun drängen Tastaturen mit zusätzlichen Tasten auf den Markt, wodurch sich die großen Anbieter wie etwa Logitech, Microsoft oder Cherry von Billiganbietern abgrenzen möchten. Eine herstellerübergreifende Trendanalyse, welche Funktionen die zusätzlichen Tasten haben, wäre hochinteressant; vielleicht ist das ein Thema für eine Projektarbeit in einer Klasse oder Arbeitsgemeinschaft? Gerne würden wir Ergebnisse veröffentlichen sprechen Sie uns an! Übrigens: Da die Hersteller international agieren, stehen die Informationen nicht nur auf deutsch, sondern auch auf englisch und in vielen anderen Sprachen bereit. Vielleicht bietet sich die Chance für ein fächerübergreifendes Projekt oder fremdsprachlichen Unterricht? Hier einige Herstelleradressen:

    Nun haben Sie einen Überblick über einige der großen Hersteller. Werfen Sie doch einmal einen Blick in eine eher technisch orientierte Computerzeitschrift wie c’t Sie werden im Anzeigenteil eine größere Zahl weiterer Hersteller, oft aus Fernost, finden.

    Aber die enzyklopädische Vollständigkeit ist hier nicht gefragt - schon eher das Besondere. Schauen Sie doch einmal bei Kinesis vorbei: http://www.kinesis.com

    Kinesis ist ein höchst interessanter Hersteller von ergonomischen Eingabegeräten aus Bothell bei Seattle im US-Bundesstaat Washington. Das ausschließlich englischsprachige Internetangebot beschreibt (selbstverständlich) die Produkte, die von futuristischen, aber extrem ergonomischen Tastaturen über Fußschalter, Zeigegeräte, Stühle bis hin zu Zubehör reichen. Stöbern Sie einmal ein bisschen in dem Angebot! Das absolute Highlight ist nach Auffassung des Autors die an einem Bürostuhl montierte geteilte Tastatur: www.kinesis-ergo.com/evol_chair.htm Sie wollen diesen Stuhl haben? Dann ist die Seite www.kinesis-ergo.com/lab-data.htm zu empfehlen: Hier finden Sie einige Forschungsberichte.

    Es wird interessant sein, zu sehen, in welchem Maße sich extrem ergonomische Tastaturen am Markt werden behaupten können. Der Autor hat bereits Erfahrungen mit „Standardhackbrettern“, ergonomischen Tastaturen mit geteiltem und geneigtem Tastenfeld (à la Microsoft Natural Keyboard) und dem Kinesis Conotoured Keyboard gesammelt. Da die Griffwege für die Finger einer Hand bei jeder Tastatur dieselben sind, ist eine Umgewöhnung recht unproblematisch - wenn, ja wenn man das Tastschreiben beherrscht. Jede ergonomische Tastatur stellt wegen der Tastenfeldteilung einen „Hacker“, der den Blickkontakt zu Tastenfeld und Fingern benötigt, vor eine kaum zu meisternde Umgewöhnung. Tastschreiben, also die Griffwegbeherrschung, ist damit eine zentrale Voraussetzung für den Einsatz ergonomischer Tastaturen und die Vermeidung von Krankheiten der Handgelenke und Unterarme, die für Bildschirmarbeitsplätze typisch sind.

    Zu guter Letzt

    Sie erwarten jetzt eine Prognose, ob vor dem Hintergrund der ergonomischen Vorteile mehr Schüler das Tastschreiben erlernen wollen? Das sollte man besser sein lassen. Schließlich sind Prognosen immer dann unsicher, wenn sie sich mit der Zukunft befassen ... Doch lesen Sie selbst: http://www.nebelbank.de/mixtur/irrtuemer.html

    Dr. B. Bäse

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