Brief von Dr. Franz Wigard an den Stenographen-Zentralverein

    vom 28. März 1885

     


     

    Übertragung:

      Dr. med. Wigard   Professor   Dresden
      An den Münchner Gabelsberger Stenographen-Zentralverein!
     

    Verehrte Kunstgenossen!

    Vielleicht wäre trotz der umfänglichen teils Berufs-, teils Ehrenamtspflichten mir möglich geworden, Sie, hochverehrte Kunstgenossen und lieben Freunde, bei Ihrem nicht nur freudigen, sondern auch segensreichen Erinnerungsfeste persönlich begrüßen und Ihnen mündlich ausdrücken zu können, welch ungemein große Freude mir die Einladung zu Ihrem Feste gemacht hat.

    Leider liege ich seit 14 Tagen teils ganz darnieder, teils habe ich erst seit gestern das Bett verlassen und darf daher an eine solche Reise noch gar nicht denken. Seien Sie aber versichert, daß ich morgen mit meinem Geist bei Ihnen sein werde und aus dem Innersten meiner Seele der Jubelruf: "Dem Münchner Gabelsberger Stenographen-Zentralverein!" die Hallen meiner Behausung erfüllen und sich begeistert wiederholen wird in dem Kranz meiner Tochter, Schwiegersohn, Enkel und Enkelin. Gott segne den Verein, er bewahre, beschütze und erhalte ihn!

    Dresden, 28. März 1885   Dr. Franz Wigard
     

    (Übertragung des Originalmanuskripts: Hans Gebhardt, Eckersdorf, Juli 2000)  

     

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